Die knöchernen Verletzungen der Kiefer- und der Gesichtsschädelknochen sind sehr umfangreich und die Kombinationsmöglichkeiten vielfältig. So stellt die Fraktur der Zähne die geringste Verletzung der Hartsubstanzen des Gesichtes dar und wird in der Regel ambulant behandelt, sofern der Allgemeinzustand und mögliche Begleitverletzungen dies zulassen.
Bei begrenzten Knochenbrüchen kann mit Hilfe von kleinen Osteosyntheseplatten aus Titan oder auch aus selbst auflösendem Material (links) eine operative Frakturbehandlung erfolgen. Das Schienen der Zähne (rechts) ermöglicht in einigen Fällen eine konservative Frakturbehandlung. Bei Knochendefekten kommen auch Ersatzmaterialien oder Knochentransplantate in Betracht. Vor einer konkreten Behandlung ist allerdings zunächst eine fachgebundene Untersuchung und eine adäquate Röntgendiagnostik erforderlich. Neben den üblichen Übersichtsaufnahmen des Schädels werden in der MKG-Chirurgie das Orthopantomogramm (OPG) und die digitale Volumentomographie (DVT) eingesetzt.
Das Polytrauma des Gesichtsschädels (dish face), bei dem viele Knochen zerstört sind, ist die massivste Ausprägung, die schon allein wegen der Begleitverletzungen eine stationäre und in der Regel auch intensivmedizinische Behandlung erfordert. Bei derart schweren Verletzungen sollte immer eine Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit einbezogen werden.