Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Plastische Gesichtsoperationen
Oralchirurgie – Implantologie (zertifiziert)
info@mkg-keese.de 0531 70 76 30 10 Notfall
Was ist eine Parodontitis?

Die Zähne sind durch einen komplexen Zahnhalteapparat, dem Parodontium (griech.: paros-herum, odontos-Zahn) im Knochen verankert. Das Parodontium hat neben der elastischen Zahnverankerung im Knochen auch die Funktion, eine Barriere zur keimbelasteten Mundhöhle zu bilden und den Körper vor eindringenden Bakterien in den Organismus zu schützen.

Ist der Zahnhalteapparat entzündet (Parodontitis), können die genannten Funktionen nur noch eingeschränkt erfüllt werden.

Es entstehen Zahnfleischtaschen, in die aggressive Bakterien aus der Mundhöhle eindringen können. Oftmals bemerken Patienten einen unangenehmen Mundgeruch oder Zahnfleischbluten, Schmerzen entstehen jedoch nicht. Weiterhin reagiert der Körper mit einer Abstoßungsreaktion, indem er lokal Knochen abbaut und somit den Zahn abstößt.

Es ist bekannt, dass Bakterien, die über eine entzündete Zahnfleischtasche in den Körper gelangen, das Risiko für Schlaganfälle, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Frühgeburten, Osteoporose und Herzkreislauferkrankungen um ein Vielfaches erhöhen.

Parodontitis ist in der Bevölkerung weit verbreitet. 52% der 35–44- Jährigen sowie 65% der 65–74-Jährigen weisen eine parodontale Erkrankung auf. Parodontitis stellt zudem die häufigste Ursache für Zahnverlust ab einem Alter von 45 Jahren dar.

Die in den letzten Jahrzehnten steigende Zahl an Parodontitispatienten lässt sich anhand der gestiegenen Lebenserwartung sowie den verbesserten Möglichkeiten zahnerhaltender Maßnahmen erklären. Mehr als 50% aller Erwachsenen leiden an einer Parodontitis.

Oftmals hören wir in Patientengesprächen, dass Zähne im Alter physiologischerweise ausfallen würden oder die schlechten Zähne/ Parodontitis „vererbt“ seien. Dies ist nicht der Fall.

Es hat sich in der Wissenschaft längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Parodontitis eine chronisch infektiöse Erkrankung ist. Bakterien sammeln sich zu organisierten Einheiten zusammen und führen lokal zu einer Entzündung mit der Folge von Gewebsverlust. Der Zahnhalteapparat geht verloren, Zähne werden locker. Der Zahnhalteapparat wurde allerdings keineswegs im Laufe des Lebens verschlissen. Deshalb ist der oftmals angewendete Begriff „Parodontose“, der eine Verschleißerkrankung suggeriert (vgl. Arthrose), falsch. 

Durch Eliminierung der Bakterien, geht auch die Entzündung zurück. Eine Regeneration des Zahnhalteapparates ist in manchen Fällen möglich.

Die Therapie der Parodontitis besteht in der Reinigung der kontaminierten Wurzeloberflächen. Anders als bei einer Zahnreinigung werden also nicht nur die oberflächlichen Zahnflächen von bakteriellen Plaques gereinigt.